Giuseppe Gabellone
21.11.–15.12.2001
Die Galerie Martin Janda zeigt vom 20. November bis zum 15. Dezember 2001 in ihrem Schauraum im 2. Bezirk, Praterstraße 13 die erste Einzelpräsentation des italienischen Künstlers Giuseppe Gabellone. Nach der Übersiedlung der Galerie vor zwei Jahren in die Eschenbachgasse im 1. Bezirk ist dies die erste Ausstellung am ehemaligen Standort der Galerie. Die Wiederaufnahme des Ausstellungsbetriebs in der Praterstraße wurde notwendig, da die Skulptur von Giuseppe Gabellone die Raummaße der Galerie in der Eschenbachgasse sprengte. Parallel zur Ausstellung von Giuseppe Gabellone zeigen wir in der Eschenbachgasse Skulpturen von Werner Feiersinger.
Der Umraum, die Beleuchtung und die Plazierung seiner Skulpturen sind präzise gewählt. Obwohl er in Mailand lebt sind es immer Innen oder Außenräume in Süditalien, die als setting für seine Arbeiten verwendet werden. Giuseppe Gabellone arbeitet Monate an diesen Skulpturen und es ist immer nur ein Projekt, dem er seine volle Aufmerksamkeit widmet. Am Ende dieser intensiven Aufbau und Entwicklungsarbeit wird die Skulptur in eben dieser speziellen Umgebung fotografiert und danach zerstört. Eine Hochschaubahn aus Holzplatten, Kakteen und Autos in einer Tiefgarage, ein Hinterhof in welchem die darin befindlichen Objekte (Ölfaß, Auto, etc.) durch eine Konstruktion aus Metallplatten überzogen werden: Situationen, in denen große Aufbauten und komplexe Installationen nur für eine fotografische Momentaufnahme dienen.
Daneben entstehen skulpturale Arbeiten, die auch als solche gezeigt werden. Double sculptures nennt Gabellone diese Werke, als Hinweis, daß diese Skulpturen zusätzliche "skulpturale" Qualität besitzen: eine Polyesterbox in einer nur schwer nachvollziehbaren Konstruktion, überdimensioniert und in ihrer Stofflichkeit an technisches Spielzeug erinnernd; eine Arbeit aus einfärbiger Jute, die es in zwei Zuständen gibt: als ausgelegte 31 m Form oder als einfacher, zusammengelegter Kubus.
Die Vermittlung dieser Arbeiten in Zeitschriften und Publikationen erfährt durch diese Unklarheiten (ist es nun eine Abbildung einer Skulptur oder ist es eine Fotoarbeit, die skulpturale Elemente thematisiert), eine humorvolle Erweiterung des Skulpturbegriffs und thematisiert Umgang mit Realität in verschiedenen Medien.
In seiner Wiener Ausstellung zeigt Giuseppe Gabellone zwei Arbeiten: Pianta, eine raumgreifende Skulptur aus grünem Polyurethan und eine fotografische Arbeit. In dieser Fotoarbeit geht Gabellone von einem gefundenen Negativ aus: Palmen und Flamingos in einer tropischen Landschaft. Dieses Negativ hat Gabellone entwickelt, vergrößert, auf eine Plakatwand montiert und in einen süditalienischen Hinterhof plaziert.