Peter Pommerer
17.05.–01.07.2000
Der Raum Aktueller Kunst zeigt von 17. Mai bis 1. Juli 2000 eine Raumarbeit, Papierschnitte und Zeichnungen des deutschen Künstlers Peter Pommerer.
Sonne, Mond und Sterne sind als Wort und Symbole mit Buntstiften an die Wand gezeichnet. Zwischen den Wandarbeiten entwickelt Pommerer in Leporellos aus Büttenpapier Entwürfe einer möglichen Welt. Der piktographischen Statik der Zeichen an der Wand werden dynamische „Collagen“ aus verschiedensten Zeichnungstechniken am Papier entgegengesetzt. Der angedeutete Erzählstrom wird durch die Wandembleme strukturiert: die „Erkenntnis des Kinderreims" (Pommerer) als einfachste Weltordnung vor den noch unerforschten Höhen und unergründbaren Tiefen dieses Kosmos.
Sowohl der Titel als auch die Form der Leporellos sind in Idee und Form an Kinderbücher angelehnt. Schablonen aus Sandspielzeug werden mit eigenen Entwürfen kombiniert: gefundene Formen bewerten die Neuerfindungen als erprobte und bekannte Alltagsstücke.
Mit ähnlicher Akribie, mit der er in der großen Raumarbeit an der Struktur von Weltideen arbeitet, thematisiert Pommerer in seinen Zeichnungen ein bis zur Banalität tradiertes Bildthema: Landschaft mit Schloß. Ornamental gestaltete Majolikas lassen die Ansicht des Schlosses in die Fläche klappen. Pommerer entwickelt die Form des Schlosses zur Schablone und kombiniert diese mit Traumlandschaften und psychedelischen Musterkaskaden. Schön anzusehende und harmlos anmutende Entwürfe einer entrückten Welt, die bei genauer Betrachtung die Gratwanderung zwischen gelebter und gezeichneter Fiktion erkennen lassen.