Christian Hutzinger: Was bisher geschah

„Blättert man in der vorliegenden Publikation, so erweist sich die lose Abfolge von Hutzingers Arbeiten ebenfalls als ein Prinzip der Montage. Das Buch folgt weder einer chronologischen noch einer thematischen Reihung. Der Titel Was bisher geschah suggeriert dabei ein verstecktes fiktionales Moment, dem jede/jeder nachspüren kann, um sich ihre/seine eigene Geschichte aus dem Bilderfundus zusammenzustellen. Es enthält auch keine sequenziellen Bildstrecken, die eine möglichst lückenlose Re-Inszenierung einer Installationsansicht liefern könnten, vielmehr wechseln sich im direkten Nebeneinander Arbeiten aus ganz unterschiedlichen Kontexten ab. Hutzinger springt zwischen scheinbaren Dokumenten […] und einer ästhetischen Setzung […] hin und her und ermöglicht dadurch eine neue Lektüre seines bisherigen Werks. Unmittelbar werden dabei jedes Bild, jede Abbildung durch die Präsenz und die von der Betrachterin hineingelegte Bedeutung des vorhergehenden oder nachfolgenden Bildes bestimmt. Das Cover eines Katalogs steht neben einer Wandmalerei, eine Ausstellungspräsentation neben einem Auslagenfenster mit eigenen Arbeiten, ein Acrylbild neben dem Foto von Hutzingers romantisch mit Kerzen beleuchtetem Arbeitstisch. Die Dokumentation dessen, was hier Thema ist, erhält die Gestalt eines offenen Fortsetzungsromans.“ (Patricia Grzonka)