Joe Scanlan: Möbel

14.09.–29.10.2011

Joe Scanlan
Möbel (wite trash), 2011
emaillackiertes Metall, Schnur, Stoff, verzinkter Stahl, Holz
200 x 350 x 75 cm

Joe Scanlan
Möbel, 2011

Joe Scanlan
Möbel (wite trash), 2011
verchromtes Zinn, Schnur, Stoff, Kohlefaser, Aluminium, verzinkter Stahl, Holz
200 x 300 x 250 cm

Joe Scanlan
Alma Pater, 2011
emaillackiertes Metall, Schnur, Stoff, verzinkter Stahl, Holz
200 x 350 x 75 cm

Joe Scanlan
Möbel (color chart), 2011
Holz, Klebstoff, Emaillack
50 x 150 x 150 cm

Joe Scanlan
Cameo, 2008
Holz, Emaillack
5 x 30 x 20 cm

Joe Scanlan
Möbel (für Knoebel), 2011
Zeder, Ahorn, Esche, Mahagoni, Walnuss, Kirsche, Ulme
variable Dimensionen

Joe Scanlan
Möbel (für Knoebel), 2011
Zeder, Ahorn, Esche, Mahagoni, Walnuss, Kirsche, Ulme
variable Dimensionen

Joe Scanlan
Möbel (wite trash), 2011
verchromtes Zinn, Schnur, Stoff, Kohlefaser, Aluminium, verzinkter Stahl, Holz
200 x 300 x 250 cm

Joe Scanlan
Möbel (color chart), 2011
Holz, Klebstoff, Emaillack
variable Dimensionen

Joe Scanlan
Möbel (color chart), 2011
Holz, Klebstoff, Emaillack
variable Dimensionen

Joe Scanlan: Möbel

Eröffnung: Dienstag, 13. September 2011, 19:00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 14. September bis 29. Oktober 2011

Die Galerie Martin Janda zeigt von 14. September bis 29. Oktober 2011 die vierte Einzelausstellung von Joe Scanlan, Möbel.

Die Ausstellung basiert auf einer sehr einfachen Idee, nämlich jener von “Möbeln”. Es sind jedoch keine als Objekte identifizierbare Möbel in der Ausstellung zu sehen. Joe Scanlans Definition von Möbeln übersteigt jene von Objekten. Er betrachtet Möbel eher als politisches beziehungsweise philosophisches Konzept. Möbel sind nicht einfach nur „Stühle“, sondern bezeichnen vielmehr einen Geisteszustand, der Auskunft darüber gibt was es bedeutet strukturell zu sein, eine tragende Rolle zu spielen, sich im Hintergrund zu halten, wichtig zu sein, jedoch nahezu anonym zu bleiben.

Zu sehen sind zum Beispiel Wäscheleinen, die Zeichnungen im Raum formen; geometrische Anordnungen, von denen farbige Gebilde herunterhängen. Die Holzkeilrahmen der Serie Möbel (for Knoebel) sind einfache Keilrahmen; im Kreuzverband angelegte rechteckige Rahmen in unterschiedlichen Größen mit abgeschrägten Kanten zum Aufspannen von Leinwänden. Die Verwendung von edlem Holz und die aufwändige Fertigung schaffen jedoch eigenständige Objekte. Darüber hinaus verfügen diese Objekte über Beine und Arme, die es ihnen ermöglichen, auf einer Wand Platz zu nehmen, eher wie „Möbel“ denn als Bilder. Cameo ist ein kleines, an eine Wand montierbares Objekt: Horizontal fungiert es, wie ein Regal, als Bühne für verschiedene Objekte (wie etwa eine Kaffeetasse, einen Bausch aus Packband, ein Notizheft), die einen kurzen Gastauftritt darauf absolvieren. Das englische Wort „Cameo“ bezeichnet einen im Abspann unerwähnt bleibenden Gastauftritt bekannter Schauspieler in einem Film. In seiner vertikalen Ausdeutung schlüpft Cameo in die Rolle eines Bildes und inszeniert so seinen eigenen Cameo-Auftritt.

Bilder sind als Möbel vorstellbar. Sie existieren in einem Raum genauso wie ein Stuhl. Auch Bilder weisen eine Holzauflage sowie einen Stoffbezug auf, mit dem Unterschied, dass sie an einer Wand Platz finden. Das englische Wort mobile und das deutsche Wort Möbel stammen vom lateinischen Wort mobilis (beweglich) ab. Wenn Bilder zu Möbeln werden, ergibt sich eine direkte historische Referenz auf die Entwicklung von Bildern als bewegliche Objekte, und zwar eher in Bezug auf aufgespannte Leinwände als in Form von Fresken. In der Geschichte der Malerei ist diese Ausstellung somit als Neuinszenierung jenes Augenblicks in der Kunstgeschichte zu sehen, in dem mobile, Möbel und mobilis nicht nur Definitionen davon waren was als Bild galt, sondern auch was es bewirken konnte.