Gregor Zivic
Gregor Zivic
- 03.12.1999–29.01.2000
Der Raum Aktueller Kunst Martin Janda zeigt vom 3. Dezember 1999 bis zum 29. Jänner 2000 eine Ausstellung des österreichischen Künstlers Gregor Zivic. Die Ausstellung ist die erste Einzelpräsentation und vereint Fotografien der letzten Jahre, Ölbilder und Papierarbeiten von 1992 bis 1997.
Bekannt wurde Zivic einem größeren Publikum durch die Ausstellungen nach vier kommt fünf (Raum Aktueller Kunst, 1998) und Junge Szene (Wiener Secession, 1998) sowie durch die Verleihung des Otto Mauer Preises (Wien, 1998). Ausschlaggebend für den Erfolg Gregor Zivics sind seine Fotoarbeiten, die er seit 1997 in einer Serie entwickelt.
Die Fotografien changieren zwischen Alltäglichkeit und surrealem Überkippen. Als durchgehendes Element sind frühe malerische Arbeiten in allen Fotos präsent. Die Form der Präsentation dieser Ölbilder verändert sich von Foto zu Foto rasant. War anfänglich noch die klassische Präsentation an der Wand dominierend, wird ihre Präsenz im Bild zunehmend hinterfragt: von der am Kopf stehenden Spiegelung bis zum LKW Logo.
Die abgebildeten Bildräume baut Zivic in monatelanger Detailarbeit in seiner 29 m² Wohnung auf. Arbeitsoveralls und Kleider werden genäht, gefärbt und gestärkt. Versatzstücke wie Zapfsäulen sind in Originalgröße präsent. Durch ihre Machart und durch einige Hinweise im Bild wird ihre Requisitenqualität jedoch nicht verschleiert. Es wird dezidiert auf ihre Handwerklichkeit hingewiesen. Der Aufbau des Bildraums wird von Arbeit zu Arbeit komplizierter. Die Konstruktion, von der Deckensicht bis zur 45 Grad Verzerrung unterstützt das Spiel zwischen Realität und Fiktion. Nur in der Ventilator Arbeit wird genau jenes Element, das den anderen Bildern als eine Ebene der Verbindung dient, zum Thema: die nachvollziehbare Raumkonstruktion. Hier sind Boden und Decke, Wände und Versatzstücke durch die Verschleifung von Realität und Spiegelung ins Absurde gedreht.
Gibt es eine Verbindung zwischen den Fotoarbeiten und Ölarbeiten im Werk Gregor Zivics? Zuerst wird in jeder Fotografie eine malerische Arbeit gezeigt. Diese leicht nachvollziehbare Überschneidung deckt jedoch Gemeinsamkeiten zu, die im Werk auch die konsequente Verbindung über Jahre und Medien dokumentieren: Fragen nach räumlicher Ausdehnung, maximaler Bewegung in gedrängter Umgebung. Behauptungen und Fragestellungen, die in den Fotoarbeiten durch ihre metaphernreiche Erzähllust zu einem Deutungsfeuerwerk veranlassen, sind in den frühen Malereien Gregor Zivics bereits substantiell vorbereitet.