Christine & Irene Hohenbüchler: Träume von Räumen
KinderKunstLabor, Sankt Pölten, Österreich, 13.09.–01.10.2023

Christine und Irene Hohenbüchler, Regal für Berge (Berge), 1998, Buchenholz, Acryllack und Polyurethanschaum, 227 × 60 × 25 cm, Leihgabe der evn sammlung, Maria Enzersdorf
In Träume von Räumen listet der Autor Georges Perec Räume auf, beschreibt und systematisiert sie und verknüpft ihre Logiken, ihre Routinen auf neue Weisen: wie etwa Perecs Konzept einer Wohnung, die für jeden Wochentag ein Zimmer hat mit einer spezifischen Funktion. Regal für Berge (Berge) von Christine und Irene Hohenbüchler holt den Berg, der „den Blick aufhält“, in die Ausstellung hinein. Ihre Installation ist eine Skulptur für Skulpturen und lässt damit das Schachtelsystem der hölzernen Matrjoschka-Puppen anklingen. In ein schlichtes Holzregal mit vier Brettern sind Objekte in Gelb, Rot, Hellgrün und Dunkelgrün gestellt. Die vier Plastiken ähneln Bergen in Miniaturform, können aber auch an überdimensionierte Eicheln erinnern. Die Verschiebung der Proportionen und die Verschachtelung der Räume können eine Verbindung zum Text von Perec herstellen und machen ihn für uns haptisch-sinnlich erfahrbar.
Gemeinsam mit Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich gelang es 2022 einen mehrmonatigen, vielstimmigen und komplexen Auswahlprozess im Kunstfeld für Kinder zu öffnen und durchzuführen. CO:CO, der Entwurf von Christine und Irene Hohenbüchler, überzeugte die Jury, in der auch sechs Kinder vertreten waren. Die Arbeit wird bis zur Eröffnung des KinderKunstLabor 2024 im Altoonapark in St. Pölten umgesetzt. Irene Hohenbüchler besuchte die Kinderbeiratsgruppe des Ratzersdorfer Kindergartens. Sie bot dort einen Workshop mit Ton an und gestaltete mit den Kindern Skulpturen. Darüber hinaus konnten die Kinder der Kunstideenwerkstatt das Atelier von Christine und Irene Hohenbüchler besuchen. Die Erfahrungen der Kinder und der Künstlerinnen sind für Träume von Räumen dokumentiert worden. In der Ausstellung geben filmische Eindrücke einen Einblick in die Begegnungen.