Christine & Irene Hohenbüchler
„Die These dieses Artikels ist, dass sich die künstlerischen Verfahren der Geschwister Hohenbüchler dadurch auszeichnen, dass sie ihre Autorenschaft als eine multiple definieren. Nicht nur, weil an vielen ihrer Arbeiten beide Schwestern beteiligt sind oder weil sie häufig mit kunstfremden Personen zusammenarbeiten, deren künstlerische Produktion sie in ihre Arbeit als eigenständig integrieren, sondern auch, weil sie sowohl auf der Textebene literarische, philosophische, historische und wissenschaftliche Texte zusammen tragen. Das machen sie aber auch auf der Bildebene, und zwar jeweils in einem einzigen Bild, so wie es die zuletzt besprochene Arbeit veranschaulicht. Ihre Auseinandersetzung mit der Welt setzt alltägliche Lebenserfahrung, Kunst, Natur und Philosophie auf eine Ebene und macht sie damit neu verhandelbar. Indem Christine und Irene Hohenbüchler den „angemessenen Code“ ignorieren, sind sie in der Lage, mit ihren Arbeiten völlig neue Gedanken- und Bildwelten zu eröffnen."
Amanshauser, Hildegund: Schrift, Sprache, Text und der „unangemessene Code", In: Tayfun Belgin (Hg.), Christine und Irene Hohenbüchler ... ansehen als ... .
Verlag der Buchhandlung Walther König, Krems 2007, S. 14–29, hier S. 27.