Loops and Fangs

21.06.–19.07.2024

Christine & Irene Hohenbüchler
Ausstellungsansicht, Loops and Fangs, Galerie Martin Janda, 2024

Christine & Irene Hohenbüchler
Ausstellungsansicht, Loops and Fangs, Galerie Martin Janda, 2024
Foto: kunst-dokumentation.com

Milena Dragicevic, Christine & Irene Hohenbüchler
Ausstellungsansicht, Loops and Fangs, Galerie Martin Janda, 2024
Foto: kunst-dokumentation.com

Chin Tsao
Ausstellungsansicht, Loops and Fangs, Galerie Martin Janda, 2024
Foto: kunst-dokumentation.com

Christine & Irene Hohenbüchler
c/o: Elisabeth Turolt Bockender Esel mit Reiter, 1967, 2022
Bleistift, Farbstift auf Papier
100 x 70 cm

Christine & Irene Hohenbüchler
c/o: Martin Hadelich, Rudolf Hilscher, Akrobaten 1972 Dessau, 2022
Bleistift, Farbstift auf Papier
100 x 70 cm

Christine & Irene Hohenbüchler
Ab(bruch), 2008
Stahl, Lack
h = 186, ⌀ 149 cm

Christine & Irene Hohenbüchler
...inbetween..., 2008
Stahl, Lack
h = 130, Ø 162 cm

Milena Dragicevic
More Like Air Than Land (Frieda), 2024
Acryl und Öl auf Leinen
123,4 x 202.8 cm

Chin Tsao
Her Instadoge, 2021
Porzellan, Keramik, Trockenblumen, Draht, Epoxy
57 x 55 x 45 cm

Chin Tsao
EUTOPA. The Land of Promise: Episode 3, 2022
Ein-Kanal-Video
13:46 min., Farbe, Ton, Wien

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Eröffnung: Donnerstag, 20. Juni 2024, 19–21 Uhr
Dauer: 21. Juni bis 19. Juli 2024

Die Galerie Martin Janda zeigt von 21. Juni bis 19. Juli 2024 die Gruppenausstellung Loops and Fangs mit Arbeiten von Milena Dragicevic, Christine & Irene Hohenbüchler und Chin Tsao.

“Loops are things we all make whether in handwriting, in painting, politics or in other aspects of life. The end is connected to the beginning. And fangs pierce. So one could say they are opposites, but they need each other. They not only need each other, but they recreate each other in a way.” (Milena Dragicevic)

In ihren Gemälden verwendet Milena Dragicevic eine Bricolage aus Bildvorlagen, malerisch bearbeitet, seziert und abstrahiert, um diese Formen mit geschwungenen Konturen aus intuitiven Zeichnungen zu verschmelzen. Die abstrakten Formen strukturieren das Raumkontinuum der Leinwand und evozieren ein skulpturales Vokabular, bevor sie sich wieder in den Hintergrund verflüchtigen. Dieses Spannungsverhältnis wird durch die Verwendung von kräftigen Farbfeldern verstärkt, die die Formen auf der Leinwand verankern und gleichzeitig den Hintergrund schweben lassen. More Like Air Than Land (Frieda), 2024, ist Teil einer neuen Serie großformatiger horizontaler Gemälde.

“Dragicevic is not a flashy gestural painter. Her technique is, if not quite matter-of-fact, resistant to flourish; it doesn’t draw attention to itself but instead, appropriately, seems to render, sincerely convert. What she paints feels to have passed through some kind of filter, though also as if the artist were suspicious of ornament. Amid this, one aspect that serves to richly complicate is Dragicevic’s use of colour, which is not descriptive, not tied to the things she renders— we’re already not sure what they are—but something physical; it steers the compositions into moods, ambiguous and composite ones that feel less like statements than further questions. Amid this, there’s a double bind in play: a sense of wanting to relay something coherently, without the caprices of false memory, but also a haptic suggestion that the thing visualised is only an imperfect echo." (Martin Herbert)

Chin Tsaos Arbeiten umfassen Video, Keramik/Porzellan, Musik, Performance und kreatives Schreiben. Sie erforscht die charakteristischen Merkmale der verschiedenen Medien und nutzt die jedem Medium innewohnende Ausdruckskraft, um unerklärliche Wahrnehmungen und Assoziationen hervorzurufen. Ihre Kreationen beinhalten ein Gefühl von Chaos und Kitsch, springen durch historische Epochen und vereinen Elemente östlicher und westlicher ästhetischer Formen.

„Die Videoarbeiten der Trilogie The Land of Promise nutzen eine breite Palette digitaler Technologien, um ein fesselndes visuelles Erlebnis zu schaffen. Sie verwendet Elemente wie wackelige, minderwertige Aufnahmen mit Handkameras, zusammengesetzte Spezialeffekte und hochwertige Kameras, die den Körper und das Fleisch lebendig und intensiv darstellen. Die Verwendung verschiedener Videostile und -technologien verleiht der Erzählung zusätzliche Komplexität und Tiefe und schafft eine visuell anregende Erkundung queerer Identitäten und des transformativen Potenzials digitaler Medien.“ (Meiya Cheng)

EUTOPA ist die dritte Sequenz der Videoserie The Land of Promise. Der Titel des Werks ist ein doppeldeutiges Wortspiel zwischen "Europa" und "Utopia", das sich auf den Jupitermond "Europa" bezieht: einen der potenziell bewohnbarsten Planeten für Menschen.

Vernetzen, Verweben und Verknüpfen sind Begriffe, die im Schaffen von Christine und Irene Hohenbüchler eine zentrale Rolle spielen – auch in ihren Zeichnungen, die meist in einem gemeinsamen Prozess entstehen. Oft greifen die Künstlerinnen auf Referenzen aus der Kunstgeschichte, Literatur, Philosophie, Architektur, Naturwissenschaft und Gesellschaftstheorie zurück und verbinden sie mit eigenen Motiven.

Die in der Ausstellung gezeigten Skulpturen aus dem Jahr 2008, scheinen in ihren Bewegungen eingefroren. Es sind figurative, tänzerische Stahlplastiken von filigraner Leichtigkeit, die zwischen Stillstand und Dynamik verharren. „Dieser Stillstand in der Bewegung interessiert uns, in ein Material umzusetzen, dem die Steifheit inhärent ist. Auf Scheiben und Bändern sind im Inneren der Objekte Worte, Sätze eingeschnitten.“ (Irene Hohenbüchler)

Die scheinbar eingefrorenen Bewegungen zeigen sich in den Zeichnungen wieder. Seltsame Geschöpfe, teils mit mehreren Gesichtern oder drei Beinen, stehen eng miteinander verschlungen in bühnenartigen Räumen.

Milena Dragicevic, 1965 geboren in Knin (YU), lebt und arbeitet in London (UK).
Christine und Irene Hohenbüchler, 1964 geboren in Wien, leben und arbeiten in Wien und Eichgraben (AT).
Chin Tsao (曹晶), 1989 geboren in Taipei (TW), lebt und arbeitet in Wien (AT).