Milena Dragicevic: Pampero
11.06.–26.07.2014
Milena Dragicevic
From the Pampero Series (Juta), 2012
Öl und Acryl auf Leinen
148 x 91,5 cm
Eröffnung: Dienstag, 10. Juni 2014, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 11.06.–26.07.2014
Die Galerie Martin Janda zeigt von 11. Juni bis 26. Juli 2014 die vierte Einzelausstellung von Milena Dragicevic.
Als Ausgangspunkt für die in der Ausstellung gezeigten Gemälde und Drucke dient Pampero Firpo, ein bekannter Wrestler aus den 1970er Jahren:
„In meiner frühen Kindheit habe ich viel US-amerikanisches Wrestling geschaut, hauptsächlich wegen meinem Vater. Wir waren gefesselt von der darin enthaltenen Theatralik. Dies führte immer wieder zu einer willentlichen Aussetzung der Ungläubigkeit, dass das, was wir sahen, wirklich wahr sein könnte, dass diesem von Komik durchsetztem Fake etwas Fassbares, etwas Echtes innewohnte. Mir wurde klar, dass Malerei viel mit frühem amerikanischem Wrestling zu tun hat. Es geht um Gestik, Haltungen, Proben und Performance. Manchmal fühle ich mich als Malerin wie eine Schwindlerin, wie ein Fake. Alle Gesten und Zeichen sind bereits gemacht, verstanden; alles bereits hinter uns. Und dennoch machen wir weiter, und zwar deshalb weil – genau wie beim Wrestling – auch die Malerei die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit beinhalten muss, sodass eventuell trotz all der wiederverwerteten Zeichen und zynischen Ansichten immer noch eine gewisse Wahrhaftigkeit darin liegt, etwas woran man glauben kann. Ich finde, dass jede Art von Kunst im anachronistisch wahrhaftigen (und komischen) Fake verankert ist.“ (Dragicevic)
Wie bereits in ihren früheren Arbeiten sind die Gemälde der Pampero-Serie als Bricolagen zu verstehen, als eine Verbindung, bemüht den Übergang von Teilen oder Formen einzufangen. Die Künstlerin verbindet ihre eigenen Zeichnungen, Fotos und Interventionen mit anderen externen Quellen. Sie bezeichnet diesen Prozess als „stille Kollaborationen mit Tag-Team-Charakter“. Dasselbe gilt für die Drucke auf Papier. Dragicevic verwendet hier Materialien aus unterschiedlichen Quellen – Standbilder aus YouTube-Videos, Vergrößerungen von Bildern aus ihrer eigenen Büchersammlung. Die Bilder werden durch den Prozess des erneuten Fotografierens mittels iPhone verändert, was eine Verschiebung in Bezug auf Herkunft und Lesbarkeit ermöglicht.
„Die Werke sollten als Ausdruck einer Haltung und eine für einen Menschen spezifische Situation verstanden werden. Daher sollten meine Gemälde als Ausdruck meiner Haltung sowie als eine für mich spezifische Situation verstanden werden.“ (Dragicevic)
Milena Dragicevic, geboren 1965 in Knin, lebt und arbeitet in London (UK).
Der nachstehende Text von Milena Dragicevic war ursprünglich Teil der Ausstellung The Oracle: "What is your prophecy for the future?", organisiert von der ff-group in The Wand, Berlin, 2013.
Writing for Prophecy (C,Eb,Gb,A)
Almost Every day
Several times a day
For more than forever more
You will be standing in picture
With eyelashes soft
Fluttering backwards in ink
Hard sweater on chest
And smoke signals from breath
Above hang Snellen charts and anagrams
Tying up broken water dams
Drum role please
Haystacks
Calhoun
Pampero
Firpo
The Fabulous
Moolah
And Candi
Devine
Travelling 800 miles
And willing to host
Trunks, boots, naked
Evenly matched
Striking poses on zigzag dolly
Past beach stained wallpaper
And blue chequered coats
They will play songs of metal
On rave infested goats
Catching buff white
Along four points squared
And when overly tall girls
Ask
That you walk alongside
Run, you will run
Until magenta hangs off sleeves
And used books add to legitimacy
You will turn pockets once
After that day
All pictures
Doors will be shut
Leaving
Very really Mimesis