Johannes Vogl / Ann Cotten

19.06.–24.07.2009

Johannes Vogl
Ghostlight, 2008
16mm-Film

Johannes Vogl
Ohne Titel (Zapfen), 2009
Kabel, Kühlaggregat, Stahl, Kupfer, Eis
40 x 30 x 160 cm

Ann Cotten, Johannes Vogl
Kaiserpanorama, 2009
Karton, Lampen, Stühle, Kabel, Stahl

Ann Cotten, Johannes Vogl
Kaiserpanorama, 2009
Karton, Lampen, Stühle, Kabel, Stahl

Johannes Vogl
Horizont, 2009
Einkaufswagen, Spraydosen, Spray
Dimensionen variabel

Johannes Vogl / Ann Cotten, Galerie Martin Janda, 2009

Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Johannes Vogl / Ann Cotten

Eröffnung: Donnerstag, 18. Juni 2009, 19:00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 19.06. bis 24.07.2009

Die Galerie Martin Janda zeigt von 19. Juni bis 24. Juli 2009 eine Ausstellung von Johannes Vogl und Ann Cotten.

„Hier, Jo, eine Kippladung Sätze“ – so beginnt Ann Cottens Text zu den Arbeiten von Johannes Vogl, den sie für die Publikation Bildsatz verfasst hat. Damit begann auch die Zusammenarbeit der beiden für diese Ausstellung, in der sowohl Arbeiten von Vogl und Cotten wie auch gemeinsame Werke zu sehen und zu hören sind – Installationen, Skulpturen, Sound- und Textarbeiten.

„Das Phantasmagor selbst kommt nicht vor, doch Surrogate sollen eine Vorstellungshilfe geben. Horizontale und vertikale Markierungen (JV), verbale Hilfslaute (AC), die wummernde, leere Verzweiflung eines sinnlosen Temperaturunterschieds (JV), sowie, als Mittel- und Hauptstück, das Kaiserpanorama (AC & JV): schwankende Andeutungen, angeschweißte Schauszenarien samt Sitzgelegenheiten. Dazu hat AC eine Zeichnung mit ständiger Rücksicht auf den Gebrauchswert der Kunst angefertigt, das heißt, dass die Zeichnung nicht nur spekulativ, sondern auch informativ ist, zum Beispiel durch Zitate von Benjamin und Franzosen, oder indem sie, ihr eigentliches Thema, die strukturelle Ähnlichkeit der Haussmannschen Boulevardoperation in Paris mit einem frühen Riesenrad, das ein Hölländer 1825 in St. Petersburg skizzierte, dartut. Der Gebrauchswert der Kunst von JV ist, dass sie funktioniert. So wird die Phantasmagorie in die Zange genommen durch die Annäherung seitens der mechanischen Darstellung einerseits und andererseits von durch die Idee über die Vorstellung zum Begriff durchgepurzelten grafischen oder akustischen Zügen. Wo in der Wirklichkeit die Phantasmagorie durch die Ironie der Werte getragen wird, wurde dieses Tragegerüst für die Kunst, analog zum Verfahren der Plastinierung, durch ein Gerüst aus guten Ideen ersetzt.“ (Ann Cotten)

Ann Cotten, geboren 1982 in Ames, Iowa, wuchs in Wien auf und lebt seit 2006 in Berlin (DE). Zuletzt erschienen: Glossarattrappen, Ausnahmeverlag (2009); Nach der Welt. Listen in der konkreten Poesie, Klever Verlag (2008); Fremdwörterbuchsonette, edition suhrkamp (2007). Preise u.a.: George-Saiko-Reisestipendium (2008); Clemens Brentano Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg (2007); Reinhard-Priessnitz-Preis (2007)

Johannes Vogl, geboren 1981 in Kaufbeuren, lebt in Berlin und Wien. Ausstellungen u.a.: 2009 Deceitful Moon, Hayward Gallery, London; All That Is Solid Melts Into Air, in cooperation with MuHKA, Mechelen; 2008 Manifesta 7, Trentino – Alto Adige; Am Sprung. Junge Kunst / Szene Österreich, OK Centrum für Gegenwartskunst, Linz; Johannes Vogl – The Story Cellar, ACF, London; 2007 5 Monde, Kunst im öffentlichen Raum Wien, Wien

Anmerkungen:
Bildsatz. Texte zu bildender Kunst. Herausgegeben von Franz Josef Czernin, Martin Janda. DuMont Buchverlag, Köln 2008
Phan•tas•ma•go'rie, die; -,-n 1.Wahngebilde, Trugbild 2. dramatische Darstellung von Trugbildern, Geistern usw. auf der Bühne; mechanische Vorstellung. Marx, Adorno und Benjamin, in dieser Reihenfolge, sprechen davon, und wir wissen immer noch nicht genau, was es sein soll, und leben diesen Männern zufolge darin (cf. Warenwelt).