curated by_Matthew Higgs: Karl Holmqvist, Christopher Knowles
06.05.–06.06.2009
curated by_Matthew Higgs: Correspondences
Karl Holmqvist, Christopher Knowles
Eröffnung: Freitag, 8. Mai 2009, 18 Uhr
Dauer der Ausstellung: 06.05. bis 06.06.2009
Die Galerie Martin Janda zeigt vom 6. Mai bis 6. Juni 2009 im Rahmen der Ausstellung Correspondences Werke von Karl Holmqvist und Christopher Knowles. Correspondences, kuratiert von Matthew Higgs in den Galerien der Eschenbachgasse, ist Teil des Ausstellungsprojekts curated by_vienna 09.
Correspondences ist eine Serie von fünf eigenständigen Zwei-Personen-Ausstellungen, die jeweils den generationenübergreifenden Dialog zweier Künstler und ihres Schaffens in den Mittelpunkt stellen. Die kuratorische Strategie, mit einer Gegenüberstellung von künstlerischen Positionen Begegnungen herbeizuführen, lässt sich in den letzten zehn Jahren verstärkt beobachten. Als Ausgangspunkt kann sicherlich auf die documenta X (1997) verwiesen werden, als deren damalige Leiterin, Catherine David, ihr Ausstellungskonzept mit dem Begriff der „Retro-Perspektive“ beschrieb. David zeigte verschiedene Künstler, deren Werke bestimmte Eigenschaften aufwiesen, die stellvertretend für die jeweilige Entstehungszeit als charakteristisch galten. Seither haben sowohl Künstler als auch Kuratoren diese „Korrespondenzen“ bewusst eingesetzt, um Ausgangspunkt, Tradition und Zukunft der künstlerischen Arbeit zu thematisieren.
Die fünf eigenständigen Ausstellungen in Correspondences sind in ihrer jeweiligen Thematik ganz unterschiedlich: Am Beispiel von Janice Guy und Anne Collier werden die Selbstreflexivität und mimetische Dimension des Mediums der Fotografie verhandelt, während die Arbeiten von Jan Groover und Eileen Quinlan den Einfluss und die Nachwirkungen der Moderne auf die Fotografie der amerikanischen Nachkriegsära thematisieren. Anders bei den Werken von Rita Ackermann und John Stezaker. Fokussiert wird hier die formale und psychologische Brechung, angelegt in der Methodik der Collage. Und während Karl Holmqvist und Christopher Knowles über die Figur des Künstlers als Performer und das Kunstwerk als dessen performatives Dokument diskutieren, tauschen sich Noam Rappaport und B. Wurtz über die Alltagspoetik als informellen Formalismus aus.
Die zehn in Correspondences gezeigten Künstler repräsentieren keine bestimmte Strömung oder Kunstrichtung. Unterschiedlich in Alter, Erfahrung und Ausrichtung sind ihre Werke unabhängig voneinander und unter jeweils anderen Bedingungen entstanden. Jede Ausstellung für sich - also jede der fünf Paarungen bzw. Gegenüberstellungen - fokussiert die individuelle Ausgangssituation der jeweiligen Künstler, aber auch deren gemeinsames Anliegen in der künstlerischen Auseinandersetzung. Correspondences verfolgt also nicht das Ziel, ein Gleichgewicht herzustellen. Vielmehr verbindet sich mit dem Ausstellungskonzept die Hoffnung, in der Gegenüberstellung unterschiedlicher Künstlerpositionen Denkräume zu öffnen, die sich über Grenzen oder Kategorisierungen wie Herkunft und Generation hinwegsetzen und somit ein neues Nachdenken, eine neue Auseinandersetzung mit Kunst ermöglichen. Der Titel ist also gleichzeitig Motto und Zielsetzung der Ausstellung, die jenen nachhaltigen Austausch in Gang setzen möchte, der das Entstehen und die Entwicklung neuer Ideen erst möglich macht.
Matthew Higgs
Künstler: Rita Ackermann, Anne Collier, Jan Groover, Janice Guy, Karl Holmqvist, Christopher Knowles, Eileen Quinlan, Noam Rappaport, John Stezaker, B. Wurtz
curated by_vienna 09 wird koordiniert und gefördert von departure, Wiens Kontaktstelle und Förderagentur für die Creative Industries, einschließlich der Bereiche bildende Kunst und Kunstmarkt (www.curatedby.at, www.departure.at).