Dark Side of the Moon: Benjamin Butler, Matt Connors, Svenja Deininger, Milena Dragicevic, Sébastien de Ganay, Michael Hakimi, Christian Hutzinger

28.01.–07.03.2009

Michael Hakimi
Grotte, 2007
Inkjet Print
206 x 147 cm

Matt Connors
Blacked Plaid, 2008
Öl auf Leinwand

Milena Dragicevic
Tigukat, 2008
Öl auf Leinen
213 x 132 cm

Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Sébastien de Ganay
Ohne Titel, 2008
MDF, Lack

Christian Hutzinger
Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Martin Arnold
Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Martin Arnold
Ausstellungsansicht Galerie Martin Janda, 2009

Dark Side of the Moon

Eröffnung: Dienstag, 27. Jänner 2009, 19:00 Uhr
Dauer der Ausstellung: 28. Jänner bis 7. März 2009

Die Galerie Martin Janda zeigt von 27. Jänner bis 7. März 2009 die Gruppenausstellung Dark Side of the Moon mit Arbeiten von Benjamin Butler, Matt Connors, Svenja Deininger, Milena Dragicevic, Sébastien de Ganay, Michael Hakimi und Christian Hutzinger.

Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Frage, woher Abstraktion generiert wird. Im Gegensatz zu traditionellen Konzepten von Abstraktion, die von künstlerischen Methoden oder Zugängen ausgehen, wird abstrakte Malerei aus unterschiedlichen Erfahrungswelten wie Wissenschaft, Medien, Alltagsleben oder Alltagsobjekten entwickelt, ohne aber die realistische Form komplett aufzugeben. Der Titel der Ausstellung – Dark Side of the Moon – weist auf eine andere Sicht auf die dunklere und mysteriöse Seite der menschlichen Existenz und der Welt hin.

Benjamin Butler, geboren 1975 in Wamego, Kansas, begann vor mehreren Jahren, sich malerisch mit dem Motiv des Baums zu beschäftigen. „At first glance, Butler’s simplistic forms and restricted subject matter might suggest a lack of substance, but a little more time spent with his paintings reveals a deeper complexity. There are nods, for example, to Impressionism, Color Field painting, and psychedelia.” (Amra Brooks, Artforum) In der Auseinandersetzung mit formalen Konventionen der modernen Malerei löst Butler das Motiv des Baumes bzw. der Landschaft in einem Abstraktionsprozess in Formen, Linien und Farbfelder auf.

Eine weiße Fläche, darauf wie Klebeband zwei vertikale und ein horizontaler Streifen in blassen Leuchtfarben, eine schwarze Spur (Im-Print, 2008): Matt Connors, 1973 geboren in Chicago, untersucht und thematisiert in seinen kleinformatigen Arbeiten auch die Geschichte eines Bildes. Verletzungen, Zerstörungen, Übermalungen und Bearbeitungen werden nachvollziehbar, Fehler bleiben offensichtlich.

„Raum, Licht, das ihn zu Teilen sichtbar macht, Formen der Architektur, die dieser entlehnt als eigenständige Zeichen symbolhaft funktionieren, sind Themen, die mich in meiner Malerei beschäftigen.“ Svenja Deininger, geboren 1974 in Wien, konzentriert sich in ihren kleinformatigen Leinwänden auf einzelne Aspekte, Ausschnitte eines Raumes. Ausgangspunkt sind meist eigene, vor Ort entstandene Fotos. Der Realitätsbezug wird nicht offensichtlich dargestellt, vermittelt sich aber dennoch. „Die Abstraktion ist keine Übersetzung der Wirklichkeit, sondern die Realität der Dinge und Räume ist so etwas wie eine Meßlatte für die Abstraktion, die das ‚Gleiche’ können soll.“ (Deininger)

In ihrem großformatigen Gemälde Tigukat (2008) entwickelt Milena Dragicevic vor einem monochromen Hintergrund, von einer schmalen Plattform ausgehend, ein skulpturales Gebilde nach oben. Volumen und flächige Elemente erscheinen kollagiert, labil übereinandergestellt, die Oberflächen modelliert. Vollflächige schwarze Kreise – es könnten auch Löcher sein – liegen über dem Objekt. Der Titel, Tigukat, ist wie die Titel zweier anderer Bilderserien der Malerin der Sprache der Inuit entlehnt und bedeutet „movable effects“. Milena Dragicevic wurde 1965 in Knin geboren, wuchs in Kanada auf und lebt und arbeitet in London.

Sébastien de Ganay, geboren 1962 in Frankreich, arbeitet in mehreren Feldern – Malerei und Skulptur, Figuration und Abstraktion. Seine neuen Arbeiten greifen Formen des Alltags auf, die jedoch nicht zuletzt durch die perfekten Oberflächen (Lack auf MDF) verfremdet werden und fast hermetisch wirken: Assoziationen zu Produktästhetik, Designobjekten, gleichzeitig aber zu etwas Banalem wie einer Bierkapsel oder einer überdimensionierten Laubsägearbeit drängen sich auf – Objekte, die wie eine Erinnerung an etwas sind.

Michael Hakimi thematisiert Fragen von Wahrnehmung. Er arbeitet mit schlichtem Material, mit einfachen Mitteln: am Computer generierte Drucke, Sprühlack auf Baumwolle, Papierformen, Wandfarbe. In Mondphasen (2007) finden sich Scheiben, „aufgereiht auf einem großen Papierstreifen wie Belichtungen auf einem überdimensioniertem Film, der mit seinen eingerollten Enden aus einer der erwähnten Filmdosen entnommen sein könnte.“ (Hakimi) Abstrakte und figurative Zeichen verdichten sich zu einem differenzierten Bedeutungsgeflecht, das populärkulturelle, folkloristische und gesellschaftlich aufgeladene Motive vereint. Hakimi, geboren 1968 in Eutin, lebt und arbeitet in Berlin.

Christian Hutzingers (geboren 1966 in Wien) Serie quadratischer Gemälde Ohne Titel (2009) mag auf den ersten Blick wie ein Spiel mit dem Dekorativen erscheinen. Der vermeintlichen Leichtigkeit in der Rezeption steht ein strenges Konzept von wenigen Formen entgegen, Variation entsteht durch die Farbpalette und Farbkomposition. Die dichte Hängung in einem verhältnismäßig kleinen Raum im Untergeschoß der Galerie fordert das Dekorative heraus, das Prinzip des Einfrierens und Zerbrechens wird verdeutlicht.