Lois & Franziska Weinberger
13.09.–14.10.2006
Lois & Franziska Weinberger
Maske, um 1976
Birkenrinde, Holz
24,5 x 22 x 26,5 cm
Die Galerie Martin Janda zeigt vom 12. September bis zum 14. Oktober 2006 neue Arbeiten von Lois und Franziska Weinberger. Nach ihrer viel beachteten Ausstellung im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien 2000 wurden große Einzelpräsentationen von Lois und Franziska Weinberger in den letzten sieben Jahren in bedeutenden Museen und Kunstinstitutionen Europas und Japans gezeigt. Seit 1999 wird die langjährige Zusammenarbeit der beiden Künstler auch durch die gemeinsame Namensnennung dokumentiert.
Inhaltliche Klammer der aktuellen Ausstellung sind Werke, die Lois und Franziska Weinberger im Außenraum realisierten oder die auf intensiven Recherchen in unterschiedlichsten Gebieten und Landschaften aufbauen. In diesen Projekten, die sich oft über Jahre erstrecken, setzen die Künstler Pflanzen in abseits gelegenen, unbewohnten Gebieten und Brachen aus, die sie weiter betreuen und deren Entwicklung sie dokumentieren.
Im Erdgeschoß der Galerie werden Saatgutsammlungen in zu Vitrinen umgebauten, gefundenen Holztischen präsentiert: gesammelt, getrocknet, bezeichnet, beschriftet, überarbeitet und zusammengestellt.
Die Sammlung von Ruderalpflanzensamen – Pflanzen, die an Schuttplätzen oder Wegrändern wachsen – wirft gleichzeitig Fragen zu Gesellschaft und Zusammenleben auf. Überblendungen und Parallelen, die sich dabei ergeben, werden nicht als direkte Umsetzung formuliert, sie verweigern sich ablesbarer Agitation oder gesellschaftlicher Analyse.
Als zweite große Werkgruppe zeigen wir Pflanzenfarbtafeln, 2005/06. Augentrost, Goldregen, Wegerich, Beifuß – Pflanzennamen sind formaler Ausgangspunkt dieser Arbeit. Durch ein Kopiergerät wird deren Schriftbild verzerrt und verfremdet, die Ergebnisse werden danach auf unterschiedliche Werkstoffe übertragen. Bemalt werden die so entstandenen Schrifttafeln in den Blütenfarben der jeweiligen Pflanzen. Spuren, die in früheren Werken Borkenkäfer hinterlassen haben, werden in diesen Arbeiten durch technische Manipulationen erzielt. Das vermeintlich Zufällige unterliegt aber auch hier einem nachvollziehbaren System.
Lois Weinberger, geboren 1947, lebt und arbeitet in Wien. Franziska Weinberger, geboren 1953, lebt in Wien und arbeitet als Kunsthistorikerin und Künstlerin.
Ausgewählte Ausstellungen: 2006: Arnolfini, Bristol (GB), Toyota Museum, Toyota (JP), 21st Century Museum, Kanazawa (JP); 2005: S.M.A.K., Gent (BE); 2003: Kunstverein, Hannover (DE); 2002: Douglas Hyde Gallery, Dublin (IE), Galerie im Taxispalais, Innsbruck (AT); 2000: Freud Museum, London (GB); 1999: Watai-Um Museum of Contemporary Art, Tokyo (JP)