Jakob Kolding
30.01.–09.03.2002
Die Ideen der modernen Stadtplanung und ihre sozial - utopische Ausformung im Nachkriegseuropa haben eine Uniformität der Vorstädte erzeugt, deren negative Auswüchse erst in der gebauten und benutzten Realität erkennbar wurden. Jakob Kolding, der in einer dieser Trabantenstädte am Stadtrand von Kopenhagen aufwuchs, thematisiert in seinen Arbeiten die Wechselwirkung von ästhetischer und gesellschaftspolitischer Utopie und den alltäglich auftretenden sozialen Problemen.
In seinen Zeichnungen, Collagen und Plakaten erforscht Kolding die Lebensbedingungen in diesen aneinandergereihten Wohnsilos und kombiniert sie mit Phänomen der Jugendkultur, dem Generationen verbindenden Fußball und Kunstwerken im öffentlichen Raum. Images von Architektur der 60er Jahre und Scaterbahnen der 90er Jahre werden mittels Fotokopien in ihrer Zeitzugehörigkeit verschliffen und mit Textbändern versehen.
Jakob Kolding war gemeinsam mit Gitte Willesen der erste "Artist in Residenz" der Österreichischen Galerie. Im Rahmen dieses Stipendiums konnte Jakob Kolding in den letzten fünf Monaten auch intensive Recherche an parallelen Phänomen in den Vorstädten Wiens in seine Arbeit einbeziehen. Die in dieser Zeit entstandenen Arbeiten bilden den Schwerpunkt der Ausstellung.