Roman Signer

21.01–06.03.1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

Roman Signer
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1993

In der zweiten Ausstellung zeigt der Raum Aktueller Kunst Arbeiten des Schweizer Künstlers Roman Signer. Gezeigt werden drei Objekte und Entwurfszeichnungen. Bekannt wurde Signer vor allem durch Aktionen und Objekte mit Sprengstoff, in Österreich zuletzt 1991 bei der ars electronica in Linz, 1988 beim Donaufestival in Krems-Stein und 1987 im Forum Stadtpark, Graz. Die Arbeiten mit Sprengstoff, Raketen und Schwarzpulver bilden einen wesentlichen Teil seiner Beschäftigung mit der ‘elementaren Visualisierung grundlegender, existenzieller Erfahrungen’ (Corinne Schatz). Diese Haltung wird auch in zahlreichen Arbeiten mit anderen Ausgangsmaterialien, meist industriell erzeugt, vermittelt, jedoch ohne Huldigung an die technische Perfektion.
„Schweben“ kann als Oberbegriff der Installation mit drei Objekten im Raum Aktueller Kunst gesehen werden. Heliport, ein Modellhubschrauber in einem Plastikbassin, zeigt die Beschäftigung mit dem technischen Phänomen Helikopter, der eine Überwindung der Schwerkraft simuliert, aber einer permanenten Fehlerkorrektur bedarf. Helikopter erwecken den Anschein von Leichtigkeit und Stabilität, der geringste Fehler bringt das System aber bereits zum Absturz. Roman Signer sieht in Helikoptern nicht das aggressive Kriegsinstrument, sondern ein, der Natur nachgebildetes Gerät, das den Wunsch fliegen zu können, ähnlich einer Libelle, erfüllt.
Simulator, eine Holzkiste mit eingebautem Trainingsgerät für Modellhelikopter, entstand aus dem Wunsch nach einer Sitz-Zelle, abgeschlossen von der Umwelt, zur Kontemplation und Konzentration. Diese Konzentration, und nicht der Aufbau eines virtuellen Raumes, sind Vorbedingungen für die Bewältigung eines unfallfreien Fluges mit dem Bildschirmhelikopter. Die Distanz zwischen Bildschirm und Mensch ist auschlaggebend, das Eindringen in eine Scheinwelt wird nicht angestrebt, die Zelle ist auch ohne technische Gerätschaft benutzbar. Das Geräusch des am Boden verharrenden Helikopters und seine Mißinterpretation als marschierende Militärkolonne, kann als Verweis auf Doppelverwendung und Doppelbedeutungen urprünglich humaner Errungenschaften der Technik gesehen werden.
Zwei Hocker, durch ein gestrafftes Gummiseil gegeneinander gespannt, bilden die reduzierteste Umsetzung dieser elementaren Idee. Die Wand bindet die Kräfte des Gummiseils und verhindert den permanenten Platzaustausch der Hocker – verhindert ihre Rotation.