Der 1966 in Wien geborene Christian Hutzinger nutzt Räume nicht nur zur Präsentation seiner Bilder, er unterzieht sie mittels Wandmalereien auch einer poetischen Interpretation. Gerade durch diese malerische Verknüpfung von Bildern und Räumen wird deutlich, dass Ausstellungsräume stets integrale Rahmen und Bestandteile der Inszenierung von Kunst sind. (...)
Hutzingers Umgang mit der Raumarchitektur geht Hand in Hand mit seiner Sensibilität gegenüber Fragen der eigenen Identität und deren gesellschaftlicher Verankerung. Für den Maler sind Erinnerungen an die Kindheit mit ihren Bild- und Spielwelten immer wiederkehrende Themen und
auch Grundlagen für Gegenwarts- und Gesellschaftsbezüge. Dabei können spielerisch kreative Momente in seiner Arbeit mit dem Individuellen in Verbindung gebracht werden, während scherenschnittartige und schablonenhafte Formen auf gesellschaftliche Muster und Normen deuten. Beide Elemente werden in Hutzingers Kunst gestalterisch verschränkt und lassen so die Vielfalt der Beziehungen zwischen Individuum und sozialer Gemeinschaft erahnen.

Rainer Fuchs, 2004