Werner Feiersinger

21.01.–19.03.2005

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Farbfotografie
102 x 80 cm

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Farbfotografie
102 x 80 cm

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Farbfotografie
102 x 80 cm

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Edelstahl
151 x 58 x 60 cm

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Stahl
variabel

Werner Feiersinger
Stern, 2004
Holz, Grundierung
200 x 300 x 40 cm

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Farbfotografie
102 x 80 cm

Werner Feiersinger
Ohne Titel, 2004
Farbfotografie
80 x 102 cm

Werner Feiersinger
Ausstellungsansicht Obergeschoß, 2005

Werner Feiersinger
Ausstellungsansicht Obergeschoß, 2005

In seiner dritten Einzelausstellung in der Galerie Martin Janda zeigt Werner Feiersinger Skulpturen und Fotoarbeiten, die 2004 entstanden sind. Die Ausstellung wird am 20. Jänner um 19 Uhr eröffnet und ist bis 19. März 2005 zu sehen.

Im Erdgeschoß verbindet ein raumgreifendes, spinnenartiges Objekt die beiden Galerieräume. Es besteht aus zwei ineinander geschobenen Strukturen aus weiß grundierten Flacheisen, die sich um die Mittelwand der Galerie verschränken. Neben dieser großen, offenen Struktur steht ein gleichsam verdichtetes Einzelobjekt aus monochrom grundiertem Stahl. Die Skulptur erscheint einerseits wie ein in die dritte Dimension transferiertes Sonderzeichen, in ihrer Form erinnert sie andererseits auch an zwei übereinander montierte Querschnitte eines Vordaches.

Werner Feiersinger verwendet immer wieder Gebrauchsgegenstände, Objekte des Alltags als Vorlage für seine Arbeiten, wobei er allerdings deren direkte und eindeutige Erkennbarkeit bricht und durch ihre Offenheit für mögliche andere Interpretationen unterläuft: Assoziationen mit Architektur, Modellen, Designobjekten und Skulpturen der Moderne bilden oft zusätzliche Verweise und befreien die Objekte von einer direkten Zuordenbarkeit.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Feiersinger mit dem Medium Fotografie. In seiner Einzelausstellung im Freespace Z 33 in Hasselt (BE) 2004 zeigte er erstmals Fotografien in Kombination mit seinen skulpturalen Arbeiten. Die neuen Fotoarbeiten von Werner Feiersinger basieren auf einer langjährigen Recherche zum architektonischen Werk von Le Corbusier. Der Fokus liegt dabei jedoch nicht allein auf den monumentalen Baukörpern, sondern zielt auf spezielle skulpturale Lösungen in und auf diesen Gebäuden. War schon in der letzten Ausstellung in der Galerie Martin Janda 2001 die massive, grau gefasste Stahlskulptur Stein (Stahl, Grundierung, 1999) eine Referenz an ein sonderbares Objekt am Dach der Unité d'Habitation in Marseille von 1957, so beschäftigt sich Feiersinger in seinen neuen Arbeiten noch direkter mit unbeachteten Details im Werk des Architekten. Der Stern (Holz, Grundierung, 2004) ist ein Zitat eines weiteren Objekts am Dach der Unité d'Habitation. Im Obergeschoß der Galerie platziert, bricht Feiersingers Skulptur die schwere Materialität des aus Beton gegossenen Ausgangsstücks und verschiebt den inhaltlichen Zusammenhang durch die Isolierung des Objekts in einen neuen Kontext. Feiersinger untersucht das Hybrid aus Architekturdetail, funktionalem Objekt und spielerischem Zeichensystem auf seinen rein skulpturalen Wert hin. Er dupliziert jedoch nicht bloß, sondern interveniert auch – kappt aber den Prozess der Analyse zugunsten der skulpuralen Präsenz.