Werner Feiersinger

09.11.–22.12.2001

Werner Feiersinger
Ausstellungsansicht, Galerie Martin Janda, 2001

Werner Feiersinger
Ausstellungsansicht, Galerie Martin Janda, 2001

Werner Feiersinger
Untitled (Werkzeugkiste), 2001
Stahl, Lack

Werner Feiersinger
Untitled (Werkzeugkiste), 2001
Stahl, Lack

Es sind zwei überdimensionierte Metallskulpturen, die Werner Feiersinger im Hauptraum der Galerie plaziert. Im Eingangsbereich liegt eine tonnenschwere kristalline Form. Das Gewicht ist nicht spürbar. Die Skulptur ist geometrisch konstruiert, gleich einem modellhaften Abguß einer Gesteinsformation, die auf ihren kubischen Gehalt untersucht und reduziert wird. Die Skulptur scheint aus dem Boden entwickelt, nur einen kleinen Teil ihrer wahren Größe preisgebend. Die Erinnerung an Landschaft, an Bildelemente romantischer Malerei werden ohne amorphes Formvokabular erzeugt.

"Die Wahrnehmung der Skulptur wird in ihrer Präsenz durch die Oberflächenfarbe regelrecht einem Täuschungsmanöver unterzogen und läßt verschiedene metaphorische Interpretationen offen. Das Objekt ist wie eine Decke, die über bestimmte Gegenstände gestülpt ist und deren Formen sich durchzeichnen." (Gespräch mit Werner Feiersinger)

Im zweiten Raum befindet sich eine an eine Werkzeugkiste erinnernde Arbeit: Tragegriff, Fach, Behälter sind die realistisch nachvollziehbaren Bestandteile dieser Metallskulptur. Nur sind alle damit verbundenen möglichen Funktionen gebrochen. Allein das Gewicht, die Größe und die funktionale Ausarbeitung erlauben keine klassische Benutzung; die Fächer sind offen, eher an Garagenplätze eines Wohnbaus erinnernd.

Werner Feiersingers Skulpturen bewegen sich zwischen Alltagsobjekten, Architekturmodellen und sind trotzdem immer nur Hinweis auf eine mögliche oder angedachte Nutzung. In ihrer Substanz erreichen diese Skulpturen ihre Qualität aus dem permanenten Wechsel zwischen abstrakter Form und realistischer Zuordnung. Die inhaltliche Fragestellung bleibt in diesen Arbeit auf einer Abstraktionsebene, wo die äußere Form nur als spielerisches Element zur Kommunikation dieser Ideen dient.

"Der Betrachter wird Teil der Skulptur, das Verhältnis zwischen Körper und Objekt, die Kommunikation und das räumliche Verhältnis zum Rezipienten wird thematisiert und läßt diese Situation mit verschiedenen Akteuren zu einem romantischen Bild einfrieren." (Gespräch mit Werner Feiersinger)

Im Obergeschoß der Galerie zeigen wir eine Auswahl skulpturaler Arbeiten von Werner Feiersinger aus den letzten Jahren (1992–2000), die einen Einblick in die Entwicklung des Werks geben.