Liam Gillick

17.04.–11.05.1996

Liam Gillick
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Liam Gillick
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Liam Gillick
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Liam Gillick
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Liam Gillick
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Der Raum Aktueller Kunst zeigt vom 17. April bis zum 11. Mai 1996 den 1964 in Aylesbury (England) geborenen Künstler Liam Gillick.

Liam Gillick beschäftigt sich seit einiger Zeit mit sogenannten „parallelen Figuren“ der Zeit- und Kulturgeschichte wie Robert McNamara, Verteidigungsminister unter Kennedy, Masuru Ibuka, Mitbegründer von Sony, und Erasmus Darwin, Bruder von Charles Darwin. Diese Personen verbindet eine im Grunde zweitrangige historische Bedeutung, für Gillick sind sie jedoch der ideelle Hintergrund seiner Erzählungen.

Das Buch „Erasmus is late“ wurde von Gillick 1995 geschrieben und bildet die Grundlage für seine Ausstellung im Raum Aktueller Kunst. Inhalt des Buches ist ein imaginäres Abendessen, bei dem Personen unterschiedlicher Geschichtsepochen, durchwegs ausgesuchte Charaktere, durch einen Zeitsprung zusammengekommen sind – die Erzählung bewegt sich zwischen 1810 und 1997. Gillick baut seine Charaktere als „parallele Individuen“ auf. Diese sitzen nicht direkt an den Schalthebeln der Macht, sind aber maßgeblich für die Entwicklung der Ideen anderer Menschen verantwortlich. Eine Debatte über das Debattieren, ein Versuch, innovatives Potential über die Zeiten hinweg und gegen den Strich gelesen, neu zu formulieren.

Verbunden wird die Visualisierung dieser Erzählung in der Ausstellung im Raum Aktueller Kunst mit Versatzstücken einer weiteren Erzählung, dem „What if? Scenario“.

Der Faktor Ausstellung markiert einen künstlichen Stillstand eines ideellen Prozesses, eine Pausentaste, ein STILLeben, ein FRAME (wie Standbilder in der Videotechnik genannt werden). Diese Exkursion in die Zeit, von mehreren Zeiten aus, führt zu einem bestimmten Kollaps der Form, zu einer eher situationsorientierten Form von Ausstellung.