Keiko Sato

09.02.–09.03.1996

Keiko Sato
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Keiko Sato
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Keiko Sato
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Keiko Sato
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Keiko Sato
Ausstellungsansicht, Raum Aktueller Kunst, 1996

Der Kunstverein Raum Aktueller Kunst zeigt vom 9. Februar bis zum 9. März 1996 eine raumbezogene Arbeit der japanischen Künstlerin Keiko Sato.

Keiko Sato wurde 1957 in Iwaki City geboren und arbeitete ab 1979 zehn Jahre lang als Hebamme und Krankenschwester. 1989 übersiedelte sie nach London und studierte am Gold Smith’s College Fine Arts und von 1993 bis 1995 an der Jan van Eyck Akademie in Maastricht.

Für ihre Arbeit bei der Ausstellung Quarters im Oude Bonnefantenmuseum in Maastricht (1994) verwendete sie so divergierende Materialien wie Wachs, Glas, Lehm und Tee. Über den gesamten Boden des Museumsraumes verteilt, zerbrochen und verschüttet ergaben die Teile ein extremes Spannungsfeld zwischen Ruhe und Gewalt. Der Betrachter verändert durch seine Schritte die Arbeit, zerbricht Glas und verteilt verschütteten Tee. Mit der Dauer der Ausstellung verändern sich die natürlichen Materialien und zeigen Alterserscheinungen. Keiko Sato verwendet Materialunterschiede und Materialveränderungen um konfliktreiche Aspekte der Gesellschaft zu thematisieren: Ruhe und Gewalt, Zurückhaltung und Exzess, Leben und Tod.

In ihrer Arbeit im Raum Aktueller Kunst hat Keiko Sato den Fußboden mit Zigarettenasche und –stummeln sowie kleinen, gebrochenen, an den Enden geschälten Zweigen übersät.
Im ersten Moment vermutet man nur den chaotischen Rest eines Festes, doch wird bei genauerer Betrachtung der sehr bewußt gestaltete Aufbau erkennbar. Wie der Blick aus großer Höhe auf eine Landschaft, auf Architektur und tektonische Formationen erscheint diese Arbeit, der Besucher betritt den Raum und wird sogleich Teil von ihr, als unsicherer Betrachter und als Zerstörer. Zwar zielt die Arbeit nicht darauf ab, vom Besucher zerstört zu werden, offensichtlich ist jedoch, daß ein Begehen des Raumes ohne Beschädigung der Installation fast nicht möglich ist.